Umrüstung einer Eiswassergruppe von 1,2 MW im Pariser Opernviertel
Dienstleistungssektor
Parabis Froid Industriel ist sich einer möglichen R-22-Verknappung ab 2010 bewusst und informiert seine Kunden über die Herausforderungen; er empfiehlt eine dreistufige Umrüstung der Eiswassergruppe auf R-427A, das ein modernes Bürogebäude von 10.000 m² versorgen kann. Eine geschickt durchgeführte Umrüstung, die der Umweltpolitik von Icade Eurogem genau entspricht.
Seit Anfang 2008 macht Parabis Froid Industriel, vertreten durch Herrn Aubéri Lecat, seinen Kunden Icade Eurogem auf die Risiken der R-22-Verknappung aufmerksam und schlägt eine
Umrüstung in 3 Schritten vor, um den Bewohnern des Gebäudes keine Unannehmlichkeiten zu verursachen und die Kosten des Retrofits aufzuteilen. Icade Eurogem nimmt den Vorschlag
an. «Wenn man jetzt handelt, kann man im Fall eines Lecks in der Anlage die Risiken beschränken», betont Herr Bakkti. Die erste Etappe der Umrüstung fand im September 2008 für den Kreislauf Nr. 3 statt, die zweite im Juni 2009 und die dritte ist für Anfang 2010 vorgesehen. Sehen wir uns nun die Methoden dieses Retrofits an.
Ein Umrüstungsverfahren in 4 Phasen:
Die Firma Parabis Froid Industriel macht zunächst eine vollständige Bestandsaufnahme der Anlage zur Festsetzung der Leistungen und führt dann eine periodische Öldiagnose durch.
Herr Lecat unterstreicht: "Ich erkläre meinen Kunden, dass die Ölentnahme sehr wichtig sei, dies wird uns zeigen, ob die Anlage in gutem Zustand ist; das ist wie eine präoperative Blutentnahme." Eine gründliche Lecksuche wird parallel dazu durchgeführt und ermöglicht eventuelle Reparaturen vorherzusehen. In diesem Stadium werden alle Daten zwecks thermodynamischer Modellierung des Systems an Climalife weitergegeben, um das am besten geeignete Kältemittel zu bestimmen. Das R-427A wird wegen seiner Energie- und Kühlleistungen in Betracht gezogen.
Joël Poiret, Kältetechniker bei Parabis, erledigt die Sicherheitsvorkehrungen der Anlage und sammelt die Kältemittelmenge des R-22 in Anlagenflaschen. Der Kompressor wird zuerst entleert und dann für eine mechanische Revision wieder geöffnet (Ersatz der Verschleißteile, der Ventile, Federn und Neoprendichtungen). Die 4 Trockner-Patronen werden ausgetauscht, der Kompressor wird mit 20 Litern Polyolesteröl MOBIL EAL Arctic 68 aufgeladen und die Anlage vakuiert. Um ein Maximum an Rest-Mineralöl aus dem Kältekreis zu erhalten, werden für 24-30 Stunden effektiven Betriebs 52 kg R-22 in die Anlage eingeführt. Dann werden die Zähler abgelesen.
Die Anlage wird nochmals auf Sicherheit überprüft, man gewinnt das R-22 in Recycling-Flaschen, und wiegt die Menge ab. Das zurückgewonnene R-22 wird zusammen mit dem korrekt ausgefüllten Schein zur Abfallweiterverfolgung zwecks Wiederaufbereitung an Climalife weitergeleitet. Der Kompressor wird erneut mit Öl befüllt und man wechselt zum zweiten Mal die Trockner-Patronen. Nach einer Evakuierung wird das Ersatzkältemittel R-427A auf 95% der Nennfüllmenge der Anlage, d.h. 50 kg, eingefüllt. Die Anlage kann wieder in Betrieb gehen, es wird lediglich eine Regelung des Druckminderers durchgeführt. Eine sehr sorgfältige Lecksuche wird durchgeführt, um optimale Dichtheit der Anlage zu gewährleisten; es wird ein Schild an der Anlage angebracht, wie es die geltende Gesetzgebung vorsieht. Es wird eine letzte Ablesung vorgenommen (auf Basis der anfänglich durchgeführten), um die Leistungen zu vergleichen.
Nach einigen Tagen Betrieb wird eine neue Ölentnahme durchgeführt. Damit kann das anfängliche Restöl nach dem Retrofit diagnostiziert werden. Aubéri Lecat meint: „Dieser letzte Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alles funktioniert. Damit können wir auch erkennen, ob wir nochmals entleeren müssen oder nicht."Am Ende ist der Umrüstungsvorgang ein wahrhafter Erfolg, sowohl hinsichtlich des Verfahrens als auch der erlangten Leistungskraft. Der Verlust an Kühlleistung ist dem Ergebnis, das gemäß den theoretischen Studien ursprünglich vorgesehen war, sehr nah. Dieser Unterschied von 1% ist auf den unterschiedlichen Betrieb des Eiswassers bei R-427A und bei R-22 zurückzuführen
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Theoretische Studie |
Messungen vor Ort |
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Einheiten |
R-22 |
R-427A |
R-22 |
R-427A |
Durchschnittlicher Verdampfungsdruck |
bar |
4,4 |
4,3 |
4,8 |
4,4 |
Durchschnittliche Verdampfungstemperatur |
°C |
-3,5 |
-3,5 |
-3,5 |
-3,5 |
Durchschnittlicher Kondensationsdruck |
bar |
15,3 |
15,9 |
15,3 |
16,3 |
Durchschnittliche Kondensationstemperatur |
°C |
40 |
40 |
40 |
40 |
Verdrängungstemperatur |
°C |
75,2 |
65,7 |
76 |
56,7 |
Kühlleistung |
kW |
354 |
326 |
358 |
326 |
Kompressionsleistung |
kW |
80,1 |
78,8 |
65 |
60 |
Leistung des Kondensators |
kW |
434 |
406 |
439 |
406 |
Betrieb des Eiswassers |
°C |
|
|
10,5/9,6 |
9,3/8,2 |
Leistungsverlust |
% |
- 7,9 |
- 9 |
||
Kältemittel Füllmenge |
kg |
|
|
52 |
50 |
Firma: PARABIS FROID INDUSTRIEL
Aktivität: Industrie Kälte und Klima
Ort: La Courneuve (93) - Frankreich
Gründungsdatum: 1974
Mitarbeiteranzahl: 6
Datum: Juni 2009
Autor: D. Martin